MIDI-Master 2.7 Bedienungsanleitung

Was ist neu und Update Hinweise

Wenn Sie bereits MIDI-Master in eine vorherigen Version verwendet haben lesen Sie bitte unbedingt die Dokumentation Was ist neu in MIDI-Master 2.7. Dort finden Sie auch Tipps um Ihre bisherige Konfiguration zu übernehmen.

Nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie bitte diese Anleitung

MIDI-Master ist eine Software, mit der MIDI-Daten auf vielfältige Weise in Echtzeit bearbeitet werden. Um mit dieser Software zu arbeiten ist es wichtig gute Grundkenntnisse über die Funktionsweise von MIDI zu haben. Lesen Sie diese Anleitung bitte aufmerksam durch um die Funktion von MIDI-Master verstehen zu können. Vielleicht finden Sie hier auch einige Anregungen dafür wie Ihnen MIDI-Master dienen kann.

Erste Schritte - Setup

Als erstes muss MIDI-Master eingerichtet werden. MIDI-Master muss wissen welche MIDI-Geräte mit Ihrem Computer verbunden sind. Den Dialog für diese Einstellungen finden Sie unter dem Menüpunkt Setup / MIDI. Im ersten Reiter MIDI ports des Dialogs melden Sie die MIDI-In- und Out-Ports an und benennen diese.

Im zweiten Reiter Master controls werden MIDI-In-Port, MIDI-Kanal und Controller festgelegt mit denen MIDI-Master gesteuert wird. Die Patches von MIDI-Master können mit Program-Change Befehlen die auf dem hier festgelegtem Port und Kanal empfangen werden umgeschaltet werden.
Die folgenden vier Controller auf diesem MIDI-In-Port und Kanal haben folgende Aufgabe:


Im 3. Reiter Controller Router können Controller definiert werden die unabhängig von den Einstellungen der Zonen in den Patches immer aktiv sind. Damit kann z.B. mit einem Controller des Keyboards das Master-Volumen an einem MIDI-fähigen Mischpult ferngesteuert werden. Diese Einstellung ist dann global für alle Patches gültig. Der hier verwendete Controller sollten dann in keiner Zone verwendet werden.

Im 4. Reiter Miscellaneous wird definiert wie MIDI-Master sich beim Wechsel von Patches verhält wenn noch Noten klingen. Wenn die Checkbox wait until all notes are off aktiviert ist und ein Patch-Change in MIDI-Master ausgeführt werden soll, dann wird dieser erst ausgeführt wenn alle Noten aus sind (Keine Keyboardtaste betätigt und kein Sustainpedal betätigt).
Wenn Sie einen älteren Synthesizer wie z.B. Yamaha DX7/TX816/TX7 mit MIDI-Master betreiben, dann sollten Sie die Checkbox Use CC123 (all notes off), to turn off notes deaktivieren. Einige älter MIDI-Geräte verstehen diesen MIDI-Befehl nicht. In diesem Fall wird MIDI-Master die Noten einzeln ausschalten.

Mit aktiver MIDI loop detect-Funktion erkennt MIDI-Master automatisch sogenannte MIDI-Loops. Diese entstehen wenn die von MIDI-Master gesendeten Daten wieder am Eingang von MIDI-Master ankommen. Das ist vergleichbar mit einer Mikrofon Rückkopplung. Diese MIDI-Loops können durch falsche MIDI-Verkabelung oder Konfiguration der Instrummente entstehen.
Sowie MIDI-Master einen Loop erkennt, wird ein Fenster mit einem Hinweis geöffnet. Falls Sie diese Nachrichten häufig bekommen und Sie sich sicher sind, dass die Verkabelung und Konfiguration Ihrer Instrumente korrekt ist, können Sie versuchen die unter MIDI loop detection time window eingestellte Zeit zu verkleinern oder ggf. die Funktion ganz zu deaktivieren.

Nun kann es eigentlich losgehen. MIDI-Master ist bereit zum Routen, Splitten, Switchen und Stacken.

Aber um das Ganze noch komfortabler zu machen ist noch ein weiteres Setup nötig, dass Definieren der Instrumente unter dem Menüpunkt: Setup / Insruments.
Unter dem Reiter Names kann für jedes angeschlossene Gerät definiert werden welche Banken und Sounds dort abzurufen sind. Sie können Ihre Instrumente dort manuell einrichten oder bereits definierte Intsrumente importieren. MIDI-Master kann Instrumentdefinitionen im Cakewalk- (*.ins), Avid- (*.midnam), MOTU- (*.midnam) und im MIDI-Master-Format (*.mmi) importieren. Im Downloadbereich von www.midizone.de sind schon einige Instrumentdefinitionen zu finden. Diese können dann einfach importiert werden. Fertige Definitionen können exportiert werden und für andere User zur Verfügung gestellt werden. Der Export erfolgt im Avid-Format (*.midnam). Falls Sie etwas definiert haben freuen wir uns, wenn Sie uns Ihr Ergebnis per E-Mail an midimaster@assoftware.de schicken. Es wird dann zum Downloadbereich mit Hinweis auf Sie als Urheber für andere Nutzer bereitgestellt.
(Wird für ein Instrument der Controller 0 oder 32 nicht verwendet kann dort der Wert -1 eingetragen werden. Dann wird der betreffend Controller nicht gesendet.)

Wenn die Instrumente definiert sind müssen diese einem MIDI-Port und jeweils den MIDI-Kanälen zugewiesen werden. Diese geschieht im selben Dialog unter dem Reiter Assign. Hier wird oben links der MIDI-Out-Port ausgewählt für den Sie die Zuweisung einstellen möchten. Jedem der 16 Kanäle, des gerade ausgewählten Ports kann dann ein Instrument zugewiesen werden. Dieses müssen Sie für alle MIDI-Out-Ports vornehmen.

Die Patches von MIDI-Master

Wenn Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, dann können Sie endlich anfangen mit den wirklichen Dingen, die Definition von Patches im Hauptfenster.

Das Hauptfenster hat drei wesentliche Bestandteile. Als Erstes ist oben die Toolbar. Dort sind alle wichtigen Funktionen mit einem Mausklick erreichbar.

In der darunter liegenden Zeile sind von links nach rechts:

Zonen eines Patches

In der Zonen-Ansicht im Hauptbereich werden die Zonen eines Patches mit jeweils einem Reiter angezeigt. Wenn für ein Patch noch keine Zone definiert ist, dann ist dieser Bereich leer. Zonen können Sie durch Auswahl des Menüpunktes Zone / Add-Zone hinzufügen. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Eine Zone besteht aus folgenden Teilen:

Für jede Zone können Sie einen aussagekräftigen Namen bestimmen. Dazu rufen Sie im Menü Zone / Zone Name den entsprechen Dialog dafür auf. Es öffnet sich ein einfacher Dialog in dem Sie den Namen für die aktuelle Zone eingeben können. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Haben Sie mehrere Zonen für ein Patch erstellt kann es beim Programmieren sehr hilfreich sein, dass nur die sich im Vordergrund befindliche Zone aktiv ist. Hierfür gibt es im Menü die Funktion Zone / Solo Hiermit kann die Funktion ein- und ausgeschaltet werden. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.) Alle mit dieser Funktion deaktivierten Zonen haben einen roten Stich durch die Anzeigen auf den Reitern der Zonen.

Wenn Sie eine Zone löschen möchten, verwenden Sie dafür im Menü die Funkten Zone / Delete zone. Das Löschen eine Zone ist endgültig. Alle Daten dieser Zone werden endgültig gelöscht.

Möchten Sie eine Zone lediglich deaktivieren ohne diese zu löschen, weil Sie diese vielleicht später wieder verwenden wollen, so können Sie dafür die Checkbox Zone enable deaktivieren. Eine mit dieser Funktion deaktivierte Zone ist anhand der roten Anzeige auf dem Reiter der Zone erkennbar.

Es kann vorkommen, dass beim Programmieren der Zonen Program-Change Befehle oder Send Controls nicht mehr mit den Einstellungen am Instrument übereinstimmen. Dafür ist im Menü die Funktion Zone / Update sends vorgesehen. Wird diese Funktion aufgerufen, werden die Program-Change Befehle und Send Controls für die aktuelle Zone erneut gesendet. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Möchten Sie alle zu sendenden Daten für das aktive Patch erneut senden, so benutzen Sie dafür im Menü die Funkion Patch / Update sends. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Sends-Liste eines Patches

In der Sends-Liste im Hauptbereich werden die für ein Patch zu senden MIDI-Befehle wie Program-Change, Control-Change und Raw-Daten angezeigt und bearbeitet. Sends können Sie durch Auswahl des Menüpunktes Send / Add-Send hinzufügen. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.) Die hier definierten Befehle werden jeweils als erstes gesendet wenn ein Patch aktiviert wird. Hiermit können Sie Effektgeräte oder globale Setups ihrer Synthesizer für das jeweilige Patch aktivieren.
Nach dem Senden von Raw-Daten sowie von Program-Change Befehlen kann es nötig sein, dass nach einem solchen Befehl eine Pause von ein paar Millisekunden nötig ist, die Ihr Instrument benötigt um den Befehl auszuführen. Diese Pause lässt sich in den jeweiligen Dialogen zum Einfügen von Program-Change Befehl und Raw-Daten eingeben. (Siehe auch unter Raw Data Tool)

Um alle MIDI-Befehle die MIDI-Master für ein Patch sendet auf einen Blick sehen zu können, können Sie sich die zu sendenden Befehle aus den Zonen mit hilfe der Funktion Sends / Display sends of zones anzeigen lassen. Die angezeigte Reihenfolge entspricht genau der Sendereihenfolge.

Patch Name

Haben Sie alle Zonen und Einstellung für ein Patch programmiert, sollten Sie Ihrem Patch noch einen aussagekräftigen Namen geben. Dafür rufen Sie im Menü Patch / Patch name den dafür zuständigen Dialog auf. Hier können Sie dann einen Namen eingeben. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Patch Bank auswählen

Alle Einstellungen der Patches werden in einer Bank gespeichert. In einer solchen Bank werden jeweils 128 Patches gespeichert. Die zuletzt verwendet Bank wird beim Programmstart automatisch geladen. Unter dem Menüpunkt Bank / Select bank befindet sich ein Dialog der zum Auswählen und Verwalten Banken dient. Hier können auch Bank-Dateien (*.mmb) die mit einer älteren Version vom MIDI-Master erstellt wurden importiert werden. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Performance list

Das Fenster Performance list öffnen Sie über das Menü View / Performance List (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Mit einer Performance Liste kann man eine Liveshow perfekt organisieren. MIDI-Master speichert pro Bank 128 Performance Listen ab. In einer Performance Liste legen Sie fest in welcher Reihenfolge Sie die Patches von MIDI-Master für Ihre Show benötigen. Wählen Sie zunächst oben links eine der 128 möglichen Listen aus die Sie bearbeiten möchten. Den Namen der Liste können Sie ändern indem Sie auf den Button mit dem Stift-Symbol klicken. Nun können Sie aus der Patch list die Patches auswählen und diese in die Steps Liste rechts einfügen. In der Steps Liste können Sie zu jedem Patch rechts noch einen Kommentar eingeben.

Die Funktion der Performance Liste wird mit der Checkbox enable aktiviert. Ist eine Liste aktiviert, können Sie durch Betätigen der Leerzeichen-Taste jeweils einen Schritt weiterschalten. Somit haben Sie mit einem Tastendruck Ihr komplettes Setup für den nächsten Titel aktiviert.
Das schrittweise Weiter- und Zurückschalten kann auch per MIDI-Befehl ausgeführt werden. Hierfür werden die Increment- und Decremet-Controller die unter Setup / Master controls definiert sind verwendet.

Big View

Das Fenster Big view öffnen Sie über das Menü View / Big view
(Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.)

Im Fenster Big view wird das z.Z aktive Patch angezeigt. Damit Sie diese Anzeige auch aus größerer Entfernung gut lesen können, lassen sich die Hintergrund- und Schriftfarbe sowie die Schriftgröße anpassen. Um die Anpassungen vorzunehmen klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Big view Fenster. Wählen Sie dann aus dem Kontextmenü die gewünschte Funktion aus.

Weitere Funktionen

Send Panic

Sollten Sie einmal Probleme mit Notenhängern haben, so hat MIDI-Master auch hierfür eine Funktion. Wenn Sie die Funktion aus dem Menü Utility / Send panic aufrufen wird an alle im Setup angemeldeten MIDI-Out-Ports für jeden Kanal der Befehl All-Notes-Off gesendet. (Diese Funktion finden Sie auch in der Toolbar.) Die Send panic Funktion können Sie auch mit einem Controller auslösen. Hierfür wird der Panic-Controller der unter Setup / Master controls definiert ist verwendet.

Raw Data Tool

Mit diesem Tool können Sie Raw/SysEx MIDI Daten empfangen, senden sowie auf Festplatte speichern und von dort wieder laden. Die Daten können mit dem integrierten HEX-Editor bearbeitet werden.
Achtung! Bearbeiten Sie diese Daten nur wenn Sie genau wissen was Sie tun! Diese Tool wird über den Menüpunkt Utility / Raw Data Tool gestartet.

Copy Patch

Wenn Sie eine neues Patch erstellen wollen, das fast die gleichen Einstellungen benötigt wie ein bereits bestehenden, bietet es sich an eine Kopie des bereits vorhandenen Patches dafür zu verwenden. Wählen Sie zunächst das Patch aus, das Sie kopieren möchten. Dann öffnen Sie über das Menü Patch / Copy Patch den Dialog zum Kopieren eines Patches. In diesem Dialog müssen Sie dann noch das Ziel Patch auswählen. Durch Betätigen des Ok-Button wird das Ziel-Patch mit den Daten des zu kopierenden Patches überschreiben!

Debug MIDI

Mit dieser Funktion werden alle von MIDI-Master empfangenen sowie gesendeten Daten (ausser das MIDI-Clock-Event) als lesbarer Text in einem Fenster ausgegeben. Das kann hilfreich sein wenn Sie ein Problem in Ihrem Setup oder bei der Programmierung der Patches suchen.
Zu beachten ist, dass diese Funktion bei großem Datenaufkommen eine nicht unerhebliche Last für ihren Computer erzeugt. Es empfiehlt sich also dieses Fenster nicht permanent geöffnet zu haben.